Tragen

In den letzten Jahren wird das Tragen von Menschenbabys auch in Deutschland wieder zunehmend beliebter. Doch wusstest du, dass Tragen nicht nur modern, sondern eigentlich auch das Natürlichste der Welt ist?

Aus dem Biologieunterricht kennt manch eine*r wohl noch die Begriffe Nesthocker oder Nestflüchter, die verschiedene Jungentypen in der Tierwelt beschreiben. Den Begriff „Tragling“ haben die meisten dagegen oft noch nicht gehört. Und doch bezeichnet „Tragling“ den Jungentypus, dem auch Menschenbabys angehören.

Menschenbabys sind auf häufige Nahrungsaufnahme, Co-Regulation von Körperwärme und Schutz angewiesen. Die Physiologie der Neugeborenen ist darauf ausgelegt, getragen zu werden: der gerundete Rücken, die angezogenen Beinchen, die zueinander zeigenden Füßchen, angeborene Reflexe das Weinen bei Verlust des Körperkontaktes…

Ergonomisches Tragen entspricht nicht nur der Natur des Menschen, sondern unterstützt auch die kindliche Entwicklung und die Beziehung zur tragenden Bezugsperson: Neben der Unterstützung des Bindungsaufbaus und -erhaltes wird auch die Entwicklung der Hüfte, des Rückens und diverser Sinne gefördert.

Tragen kann ein echter Alltagsretter sein, denn flexibler als an den eigenen Körper gebunden kann man ein Kind kaum transportieren.

Damit beim Tragen der Babys (und größeren Kinder) nicht die Arme lahm werden und Rücken und Beckenboden leiden, gibt es heutzutage eine Vielzahl an Möglichkeiten, die Kinder ergonomisch und ihrer (und der elterlichen) Physiologie und sonstigen Bedürfnisse zu tragen. Tragetücher und ein breites Angebot an verschiedensten Tragehilfen machen es möglich, für jeden der möchte, eine passende Variante zu finden.